Ziele
Das Bündnis für Familie ZEWS setzt sich dafür ein, die Region (noch) familienfreundlich(er) zu machen. Dies soll dadurch geschehen, dass
- existente familienfreundliche Angebote sichtbar gemacht werden,
- ein tragfähiges Netzwerk für Familienfreundlichkeit gebildet wird und
- eigene Bündnisprojekte initiiert werden.
Die Sichtbarmachung bestehender Familienfreundlichkeit wird z.B. dadurch erreicht, dass eine Liste über bestehende Freizeitangebote (Vereine) für Kinder, Jugendliche und Familien recherchiert und zugänglich gemacht wird. Daneben wird auch eine Liste für Anlaufstellen bei verschiedenen Problemen, Fragen recherchiert und sichtbar gemacht. Auch eine Übersicht über andere familienrelevante Institutionen (Schulen, Kita, Tagespflege, Praktikumsstellen, Ausbildungsplätze…) entsteht, ebenso wie ein verfügbarer Überblick über Ferienangebote für Kinder und Jugendliche. Diese Sammlung findet sich auf der Bündnisseite unter der Rubrik „Familienwegweiser„. Die große Herausforderung wird sein, diese Sammlungen mehrsprachig zu gestalten, was insofern wichtig ist, als dass nicht nur viele Spätaussiedler*innen mit ihren Familien inzwischen in ZEWS leben, sondern über renommierte Ausbildungsstätten (z.B. TH Wildau) und „internationale Arbeitsstellen“ (Flughafen Berlin/Brandenburg; DESY Zeuthen etc.) viele Familien aus den verschiedensten Ländern der Erde in ZEWS arbeiten bzw. leben. Auch die Berlinnähe verbunden mit der Möglichkeit des Lebens im Grünen trägt zur „Internationalisierung“ der Region bei.
Die Idee zur Vernetzung der Akteur*innen im Bereich Familienfreundlichkeit untereinander und mit Unterstützer*innen fußt auf dem Gedanken der Ressourcenbündelung. Verschiedene Partner*innen verfügen über verschiedenen Materialien, Kontakte, Erfahrungen und (ehrenamtliche) Mitarbeiter*innen. Gelänge es hier, diese Potentiale sichtbar zu machen und bestünde zudem die Bereitschaft zur Kooperation, dann könnten (kostengünstige) Verleihe, Hilfe und Unterstützung gut und einfach organisiert werden. Verbände man dieses Ressourcennetzwerk dann auch noch regional z.B. mit dem in Königs Wusterhausen, ergäben sich noch größere Synergieeffekte und Einsparmöglichkeiten für die Einzelnen und ein Gewinn für die Angebote für Familien in der Region. Ein funktionierendes Netzwerk „Bündnis für Familie ZEWS“ wird eine Angebotsabstimmung und ggf. –ergänzung leisten, die Überschneidungen und Dopplungen verhindert und die Initiierung fehlender Angebote ermöglicht. Auch können im Netzwerk aktive Akteur*innen schnell und unkompliziert „Verbündete“ für die gemeinsame Umsetzung von Ideen finden.
Das lokale Bündnis bietet aber nicht nur den Akteur*innen ein Dach, sondern eröffnet für alle potentiellen Unterstützer*innen die Möglichkeiten, sich (z.B. finanziell) einzubringen oder relevante Diskussionsverläufe in der Region mitzugestalten, Ideen zu äußern oder sich anderweitig für Familien(freundlichkeit) zu engagieren.
Bündnisprojekte
Das Bündnis für Familie ZEWS führt eigene Projekte durch. Diese sollen bestehende Defizite beheben und in der Regel von regionaler Bedeutung sein. Projekte in einzelnen Kommunen sollen weiterhin, Vereine und Interessierte v.O. durchführen. Hier soll lediglich Unterstützung durch das Bündnis erfolgen.
Erstes fest eingeplantes Projekt des Bündnisses wird die Freiwilligenagentur sein. Hier sollen interessierte Ehrenamtler*innen und suchende Einsatzstellen unkompliziert einander vermittelt werden. Geplant ist eine Anlaufstelle in einem der kommunalen Jugendclubs zu etablieren, in der ein Ehrenamtler die Vermittlung organisiert. Ziel soll es zudem sein, eine Datenbank (öffentlich einsehbar) über die bestehenden Einsatzstellen ehrenamtlichen Engagements in ZEWS zu erstellen, damit sich interessierte Ehrenamtler*innen direkt informieren können.
In den vergangenen Jahren gab es mindestens in Eichwalde immer wieder einmal den Versuch, einen „Ferienkalender“ zu erstellen, in dem alle Angebote für die Feriengestaltung in Eichwalde für Kinder, Jugendliche und Familien sichtbar werden. In der Umsetzung der Idee oblag es dann einer Mitarbeiterin der Gemeindeverwaltung, diese Angebote zu recherchieren, was aufwendig war und im Ergebnis eher wenig aussagekräftig. Zielführender könnte sein, die Anbieter (Vereine, Horte) direkt in die Gestaltung des Kalenders einzubeziehen, was besonders gut gelingen dürfte, wenn diese sich ohnehin regelmäßig zu Angeboten austauschen und den „Ferienkalender“ als eigenes, gemeinsames Angebot verstehen.
Die Spielplatzsituation ist Dauerthema im Sozialraum ZEWS. Meist wird bemängelt, dass es nicht genügend Spielplätze gibt, doch auch die Geeignetheit der Spielgeräte auf den vorhandenen Plätzen wird von Eltern beanstandet. In den verschiedenen Gemeinden und der Stadt kümmerten und kümmern sich verschiedenen Akteur*innen um eine Verbesserung dieser Situation. In Eichwalde gelang es z.B. dem Kinder- und Jugendparlament nach langjähriger Arbeit und der Durchführung einer Demonstration einen Spielplatz auf einem zentralen Platz errichten zu lassen und an dessen Ausgestaltung mitzuarbeiten. In Wildau hat der Kinder- und Jugendbeirat der Stadt zumindest die bestehenden Spielplätze begutachtet und seine Ergebnisse den Stadtverordneten mitgeteilt. In Zeuthen und Schulzendorf gibt es immer mal wieder Elterninitiativen, die eine Verbesserung der Situation anmahnen. Das Vorhandensein und die Qualität von Spielplätzen muss ein Thema für ein Bündnis für Familie sein. Das zu gründende Bündnis für Familie ZEWS wird sich diesem Thema natürlich stellen, Interessierte an einen Tisch bringen und resultierende Forderungen vehement gegenüber Verantwortungsträger*innen vertreten.
Generell wird sich das Bündnis mit den familienpolitischen Themen der Region auseinandersetzen. Diese Themen werden entweder von den Bündnismitgliedern im Sozialraum wahrgenommen und dann ins Bündnis eingebracht oder von Eltern, Kindern, Jugendlichen, Senior*innen oder anderen Bürger*innen im Sozialraum artikuliert. Die Auseinandersetzung soll im Bündnis dann über geeignete Instrumente (öffentliche Foren, Arbeitsgruppen etc.) geschehen, bevor die Ergebnisse dann z.B. an Entscheidungsträger*innen weitergegeben werden. Im Laufe der Jahre wird sich das Bündnis für Familie in ZEWS als Partner für Verwaltungen und Politik in jugend- und familienpolitischen Fragen etablieren.
Gründungsphase
In der sechsmonatigen Gründungsphase von Mitte Juni bis Mitte Dezember 2013, die dankenswerter Weise vom Brandenburger Familienministerium finanziell unterstützt wird, geht es darum, den Bündnisgedanken in den Sozialraum ZEWS zu tragen, erste Bündnismitglieder zu gewinnen, erste Projekte und inhaltliche Auseinandersetzungen zu starten, die kommunalen Entscheidungsträger*innen zur Unterstützung zu gewinnen und eine öffentlichkeitswirksame Gründungsveranstaltung durchzuführen.
Um die Bündnisidee einer breiten Öffentlichkeit kundtun zu können, bringt sich das Bündnis in Veranstaltungen von (potentiellen) Mitgliedern ein. Dies bietet die Möglichkeit der Öffentlichkeitsarbeit, ohne vorher ein gesamtes Veranstaltungsmanagement durchgeführt haben zu müssen und letztlich wird das Bündnis ja auch so funktionieren, setzt man voraus, dass das Bündnis „nur“ die Summe seiner Mitglieder ist und eben kein eigener (Veranstaltungs)-Träger.
Von Beginn an soll die mediale Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden. Regelmäßige Veröffentlichungen in den lokalen Zeitungen (Ortsblätter, Märkische Allgemeine Zeitung) und den regionalen Onlinemedien, sowie das zügige Erstellen der eigenen Website (inkl. Facebookseite) wurden geplant.
Als erstes Projekt des lokalen Bündnisses für Familie ZEWS wird die Freiwilligenagentur ZEWS ins Leben gerufen werden. Eine Örtlichkeit für das „Büro“ ist bereits anvisiert und der ehrenamtliche Freiwilligenkoordinator sitzt in den Startlöchern.
Ausgehend von einer kleinen Initiativgruppe werden sukzessive weitere Bündnismitglieder angesprochen und für eine Mitarbeit im Bündnis gewonnen.
Am 14.09.2013 wurde die eigentliche Gründungsveranstaltung durchgeführt. Hier wurden im Rahmen eines Kinder- und Familienfestes von allen bis dahin gewonnenen Interessierten im Beisein lokaler Politik und Verwaltung eine gemeinsame Deklaration unterzeichnen und somit die Gründung des Bündnisses für Familie ZEWS vollzogen. Um diesen Termin herum sollten auch die Gemeindevertreterversammlungen und die Stadtverordnetenversammlung dazu bewogen werden, ihr Wohlwollen und ihren Unterstützungswillen per Beschluss kundzutun. Hierzu werden Vertreter*innen der Initiativgruppe in die entsprechenden Fachausschüsse der Kommunen gehen, um das Bündnis vorzustellen und eine entsprechende Beschlussfassung für die entsprechenden Versammlungen vorzubereiten.
Eine regionale Vernetzung mit dem benachbarten Bündnis in Königs Wusterhausen ist ebenso angestrebt wie eine überregionale Vernetzung mit den Bündnissen im Land Brandenburg.
Infrastruktur des Bündnisses
Als Träger des Bündnisses für Familie ZEWS fungiert der KJV e.V., ein anerkannter freier Träger der Jugendhilfe, der mit, für und in allen vier Kommunen Jugend(sozial)arbeit betreibt. Die Geschäftsstelle des Vereins in Wildau ist damit Anschrift und Erstanlaufpunkt für das Bündnis. Hier erfolgt die Koordination der Bündnisarbeit.
Das „laufende Geschäft“ wird von einer Initiativgruppe begleitet, der besonders engagierte Bündnismitglieder angehören. Die Gruppe trifft sich in der Regel monatlich und tagt öffentlich.
Das Plenum, also alle Mitglieder des Bündnis trifft sich nach Bedarf, aber mindestens einmal pro Jahr.
Sprecherin des Bündnisses für Familie ZEWS ist Frau Hendrikje Lehmann (Euseelia in Wildau).